Was ist Psychotherapie?

Milton H. Erickson antwortete auf diese Frage mit einer Metapher:

"Eines Tages kam ich aus der Schule, als ein durchgegangenes Pferd mit schleifendem Zügel an uns vorbei und in einen Bauernhof hinein galoppierte. Es suchte Wasser zum Trinken und schwitzte stark.
Der Bauer kannte es nicht, deshalb trieben wir es in eine Ecke. Ich schwang mich auf seinen Rücken... und da es noch aufgezäumt war, nahm ich die Zügel und rief: 'Hüh'... dann ritt ich zur Straße. Ich wusste, das Pferd würde die richtige Richtung einschlagen - ich wusste ja nicht, was die richtige Richtung war.
Das Pferd trottete und trabte die Straße entlang. Dann und wann vergaß es, daß es auf der Straße war und wollte ins Feld laufen. Also zog ich am Zügel und machte es so darauf aufmerksam, daß es auf der Straße zu bleiben hätte.
Etwa vier Meilen von dem Ort entfernt, wo ich aufgesessen war, lief es in einen Bauernhof und der Bauer sagte:'Aha, so kommt der Kerl also zurück. Wo hast du ihn gefunden?'
Ich sagte:'Etwa vier Meilen von hier.'
Woher wusstest du, daß er hierher gehört?'
Ich sagte:'Ich wusste es nicht - das Pferd wusste es. Ich habe einfach nur seine Aufmerksamkeit auf die Straße gelenkt.'
Ich denke, so macht man Psychotherapie."

Und so verstehe ich mich als jemanden, der einen anderen begleitet, ihm hilft, den eigenen Weg zu finden und ihm Mut macht, ihn auch zu gehen.

Ich schöpfe dabei aus meinem vielfältigen Repertoire. Dazu gehört die Körperarbeit nach Feldenkrais und Alexander genauso wie unterschiedlichste Formate des NLP. Dazu gehören Aufstellungen und Hypnose. Die Arbeit mit dem Unbewussten ebenso wie die Bewusstheit. Und nicht zuletzt gehören dazu Intuition und Humor.